Yurashi

Yurashi ist die „Therapie der sanften Berührung“, die auf der Basis japanischer Heilverfahren
maßgeblich von
Koji Matsunaga entwickelt wurde.
Das besondere Unterscheidungs-merkmal dieser Methode von anderen ist die Sanftheit der Ausführung, die Verteidigungsinstinkte und Abwehrhaltungen herunterfährt. Dadurch ermöglicht sie, dass Körper und Geist Entspannung erfahren, Schmerzen abgebaut und falsche Bewegungsmuster korrigiert werden können. Das gestattet insbesondere eine begleitende Behandlung bei Stress-Symptomen wie z.B. Unruhe und Verspannungen. Während der Behandlung wird der Patient sanft berührt und leicht bewegt. Für die Behandlung ist bequeme Kleidung vorteilhaft, da sie traditionell bekleidet durchgeführt wird.

Dadurch, dass durch den Therapeuten vor der Körperlichkeit die Psyche des Patienten angesprochen wird, indem seine Interventionen (Gespräch mit dem Patienten und sanfte Berührungen) immer zuerst darauf abzielen, das Streben des Organismus nach Homöostase, nach Entspannung zu nutzen, um ihn auf der psychischen wie der physischen Ebene in den Selbstheilungsmodus zu begleiten, siedelt sich Yurashi im Bereich der Psychosomatik und der Somatopsychik an. Die Trennung von Körper und Geist, von Soma und Psyche im westlichen medizinischen Denken, die ohnehin schon lange nicht mehr dem Stand der neurobiologischen Forschung entspricht, wird - in den beim Patienten sinnenfälligen und nachvollziehbaren Genesungserfolgen - irrelevant.

Anwendung findet Yurashi sowohl bei akuten und länger bestehenden Schmerzen als auch bei Folgebeschwerden durch Verletzungen, z.B. Nacken-, Rücken- und Knieschmerzen, Bauchschmerzen und Wachstums-beschwerden bei Kindern und Jugendlichen sowie bei Stress.

In Deutschland wird Yurashi erst seit dreizehn Jahren gelehrt und praktiziert. Es bestehen darum (noch) keine oder nicht ausreichende wissenschaftliche Studien zu Wirkung und Wirksamkeit dieser Methode, weshalb sie von der Schulmedizin (Ärztekammern) noch nicht in allen Bundesländern anerkannt wird. Dem interessierten Patienten bleibt aber die Möglichkeit, sich über Behandlungsberichte in der einschlägigen Literatur und im "Yurashi Newsletter" zu informieren.

HP(Psych) Reinhard F. Spieß